M1.06.25 Neue Autorität und Gewaltloser Widerstand (Einführung Modul 1)
Erziehungsverantwortliche (Eltern, Pädagog*innen, Lehrer*innen u.a.) sind häufig mit ungewöhnlichen, ängstlichen, zwanghaften, destruktiven und auch gewalttätigen Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert. Nicht selten fühlen sie sich hilflos und ratlos. Sie ziehen sich zurück, lassen gewähren oder geraten in eskalierende Machtkämpfe, die zu weiterer Verzweiflung führen. Die traditionellen Trainingskonzepte geraten ebenfalls im Umgang mit hocheskalierten Systemen an ihre Grenzen. Die entstehende Hilflosigkeit greift nicht selten auf die Berater*innen, Supervisor*innen sowie Weiterbildner*innen über. Allen gemeinsam geht die eigene Präsenz verloren.
Präsenz ist die Quelle von Autorität. Dies gilt für Erziehende, Therapeut*innen und Führungskräfte gleichermaßen. Präsenz fokussiert auf die innere Stärke der handelnden Person – auf Selbstregulation, Selbstüberzeugung, Selbstwirksamkeit und eigener Sicherheit im Handeln. Das Prozessdynamische Modell der Entwicklung von Lemme & Körner beschreibt auf systemischen, gewaltfreien und embodimentfokussierten Grundlagen ein Vorgehen, welches Pädagog*innen, Psychotherapeut*innen, Supervisor*innen und Berater*innen sowie Führungskräfte in ihren Aufgaben stärkt.
Ausgehend vom Konzept Neue Autorität, welches von Haim Omer und Arist v. Schlippe bekannt gemacht worden ist, haben Martin Lemme und Bruno Körner ein Vorgehen für alle pädagogischen, psychotherapeutischen, beraterischen sowie Führungs-Kontexte entwickelt.
Das Vorgehen beruht auf den Grundhaltungen, sozialpolitischen Ansätzen und Methoden des Gewaltlosen Widerstandes nach Gandhi und King. Ebenfalls basiert es auf neurobiologischen und systemischen Prinzipien. Somit steht die Stärkung der eigenen Präsenz durch entsprechende Handlungen und Vorgehensweisen im Mittelpunkt – und eben nicht primär die Änderung des Verhaltens der anderen beteiligten Personen. Das Vorgehen und die Haltung wird anhand eines Transformativen Feldes der Entwicklung sowie Haltungs- und Handlungsaspekten erläutert.
Dieses Seminar führt in die Haltung und Praxis des Prozessdynamischen Modells mit dem Fokus auf das Coaching von Eltern und Erziehenden ein. Die verschiedenen Kontexte der Teilnehmenden werden dabei berücksichtigt. Erfahrungseinheiten, Inputs, Kleingruppen und praktische Übungen wechseln sich ab.
Inhalte
Inhalte Modul 1:
- Systemische Grundlagen des Konzeptes
- Grundhaltung des gewaltlosen Widerstandes und Historie
- Grundlagen Neue Autorität nach Omer & Schlippe
- Prozessdynamisches Modell der Präsenz nach Lemme & Körner
- Wachsame Sorge
- Eskalationsdynamiken
- Handlungsaspekte im Konzept Systemische (Neue) Autorität
- Praktische Anwendungen vorrangig zunächst im Elterncoaching
Zielgruppe
Dieses Seminar richtet sich an Fachleute aus Pädagogik, Psychologie, Sozialarbeit, Schule, Organisationsentwicklung und -beratung sowie an alle interessierte Personen, die sich mit dem Konzept Systemische (Neue) Autorität intensiver auseinandersetzen wollen, die Haltungen und Interventionsmöglichkeiten dieses Ansatzes vertiefen und in ihrer beruflichen Praxis anwenden möchten.
Seminardurchführung
Das Seminar ist mit der Leitung durch Bruno Körner und Maria Wiprich geplant.
Es findet statt ab einer Anmeldung von 12 Personen.
Ab einer Teilnehmendenzahl von 19 Personen wird das Seminar von beiden genannten Trainer*innen der Ausschreibung durchgeführt.
Ca. vier Wochen vor Seminarbeginn werden die Mitwirkenden darüber informiert. SyNA behält sich vor im Krankheitsfall eine*n andere*n Trainer*in für das Seminar zu bestellen (siehe AGB).
Informationen
Parkplatzsituation: Es stehen nur zwei Parkplätze direkt am Yogastudio zur Verfügung, die ausschließlich den Teilnehmer:innen des Seminars vorbehalten sind. Wenn die beiden Parkplätze bereits belegt sind, sollten Sie alternative Parkmöglichkeiten in der Umgebung nutzen, wie zum Beispiel Parkplätze in der Bahnhofstraße oder des Bahnhofs.
Schuhe: Bitte lassen Sie Ihre Schuhe am Eingang des Studios. Das Tragen von Straßenschuhen ist im Seminarraum nicht vorgesehen, um die Sauberkeit und den Zustand des Bodens zu erhalten. Die Nutzung von Hausschuhen oder dicken Socken wird empfohlen.